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Burg Karlsfriede

Bei Lückendorf an der böhmischen Grenze stand auf einem hohen Sandsteinfelsen eine Ritterburg, nach Kaiser Karl IV., der sie 1357 bauen ließ, Karlsfriede genannt. Aber als sie später in die Hände räuberischer Edelleute gekommen war und auch den wilden Hussiten als Schlupfwinkel gedient hatte, wurde sie 1442 von den Sechsstädten zerstört. Noch sieht man dort die Ueberreste eines eckigen Thurmes.

Aber in dem nahen Teiche haben die Räuber ihre Schätze versenkt, wo sie bis heute liegen. Eine ungeheure goldene Kette ist die Hauptsache dabei. Viele haben sie schon auf dem Grunde des Wassers schimmern sehen, aber keiner hat sie erwischen können.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862