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Jüterbog

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  M. Frenzel, de idol. Sor. in script. II. 78. Albinus S. 150.

Wo Jüterbog, das Städtlein, jetzt steht, wohnte einst eine durch Wohlthätigkeit und Gastfreundschaft ausgezeichnete Frau, Namens Jutta, welche einen Ziegenbock hielt, den sie bis zur Abgötterei liebte.

Wenn nun die Fremden auf dem Wege zu ihr waren, so sagten sie wohl untereinander: Wir gehen nach der Jutta ihrem Bock. Diese Redensart wurde zu einem allgemeinen Sprichwort und der Ort, welcher um das Gasthaus herum sich bildete, erhielt den Namen Jüterbog.

Diese Sage hörte Frenzel selbst aus dem Munde der Leute.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862


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Jüterbog liegt eigentlich schon außerhalb der lausitzer Grenze, aber diese Sagen sind nothwendige Ergänzungen zur Mythologie der Wenden. Daher ist an dieser Stelle die Nachbarschaft mit in den Kreis unserer Sagen gezogen worden.