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Seidlitz

  Sinapius I. 880. 
  Okolski 1. c. I. 466. 
  Ephr. Ign. Naso von Löwenfels, de ortu et splendore familiae Nobiliss. Seidlitzianae.

Das alte und zahlreiche Geschlecht der v. Seidlitz, weit verbreitet in Polen, Preußen, Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz, führt im Wappen einen weißen Schild, darin drei rothe Fische über einander liegen.

Als in den Kriegen zwischen den Deutschen und Wenden eine Heerschaar der letzteren einmal in drei Zügen an einem breiten Flusse angekommen war, konnte sie keine Furth zum Uebersetzen finden. In dieser Verlegenheit stürzten sich drei des Schwimmens kundige Brüder, die Seidliger genannt, muthige Schildknappen, in's Wasser und untersuchten dasselbe so lange, bis sie eine Stelle fanden, wo der Uebergang möglich wurde. Dafür wurden sie zu Rittern geschlagen und ihnen die drei Fische in's Wappen geseßt.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862