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Roland besiegt die Lausitzer Wenden

  Hosmanni pompa regii ingressus in dedicat. Dav. Chytraci Chronologia. 
  Pantaleon Heldenbuch.

Johann Surius, ein sehr alter Mönch zu Eisenach, der nachmals Probst zu Fulda geworden, meldet in seiner Chronik, zu München gedruckt, S. 335, daß Roland, der im Namen des Kaisers Karl gewaltige Kriege geführt, im Jahre 836 die Wenden in der Oberlausitz mit großem Zwange zum christlichen Glauben gebracht habe.

Nachmals aber haben sie wieder ihren alten Göttern gedient, bis sie Markgraf Woldemar 973 wieder zu Christen gemacht hat mit Waffengewalt. Denn wie alle Scribenten einhellig bezeugen, hat es in der Lausitz, besonders auf dem Lande, so ein standhaftig beherztes Volk gehabt, daß auch mancher eher den Tod erduldet hat, ehe er nur von seiner Muttersprache hat lassen wollen. In diesen Kriegen mit den Deutschen flüchteten die vornehmsten ritterlichen Helden hierher, wo sie sich gegen die Feinde hinter gefällten Bäumen trefflich verschanzen und ihren Anfällen widerstehen konnten.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862