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Vorzeichen einer Feuersbrunst in Sorau
Magnus, Gesch. v. Sorau. S. 334.
Die große Sorauer Feuersbrunst vom Jahre 1684 ist durch unterschiedliche Warnungszeichen vorher verkündigt worden:
- Haben die Landleute auf ihrem Gange nach der Stadt zu wiederholten Malen eine Erscheinung gehabt, als ob die Stadt brennte; es ist aber nichts gewesen.
- Ist einmal in der Frühpredigt eine Stimme erschollen: „Feuer da“, ob gleich Niemand dagewesen, der diesen Ruf gethan hatte.
- Zwei Jahre hinter einander sind unter dem Vieh schreckliche Mißgeburte mit großen Hauben vorgekommen.
- Zu Droßkau hat ein ungeborenes Kind im Mutterleibe laut geweint, wie solches die Mutter und zum andern Male auch der Vater deutlich vernommen.
Anmerkungen:
Aus einer auf jenen Brand 1685 gehaltenen Gedächtniß-Predigt des Superintendenten Abrah. Rothe zu Sorau. – Unter den Ursachen des Unglücks wird auch auf geführt das heidnische Räuchern des Viehes zu Walpurgis.
Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862