<<< vorherige Sage | Siebendte Abtheilung: Wundersagen | nächste Sage >>>

Vorzeichen des Budissiner Brandes im Jahre 1663

  Frenzel, hist. nat. I. 121. msc.

Anno 1538 am Tage Dionysii des Morgens mit Sonnenaufgang ist zu Budissin über der Stadt eine solch entsetzlich helle Flamme erschienen, daß man allenthalben in den Straßen Feuer schrie und doch brannte es nirgends. Ein ähnlicher Auflauf entstand Anno 1663 den 24. März, weil es geschienen, als ob die St. Peterskirche brennte. Den darauf folgenden sechsten April hat es wiederum vielen Umwohnern geschienen, als ob ganz Budissin in Flammen stände.

Carl von Nostitz zu Gratitz ist eilends zu Pferde gestiegen und nach der Stadt geeilt, um seine Mutter und sein Haus auf dem Burglehn zu retten. Als er um neun Uhr Abends in die Nähe der Stadt kommt, ist Alles verschwunden. Aber dies war ein Vorspuk, denn das Jahr darauf kam am dritten Juni im Gleinischen Hause auf der Schloßgasse Feuer aus, wodurch fast die ganze Seydau, im Ganzen sechsundfünfzig Häuser, in Asche gelegt wurden.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862