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Die Jungfer vom Sachsenstein - 3.Sage

Ein andermal hütete auch ein Schäfer da, der schlief beim Hüten ein. Als er erwachte, erblickte er neben sich ein hübsches Blümchen, welches eine Lilie gewesen ist, pflückte es und steckte es, wie Schäfer thun, an seinen Hut. Gleich darauf erschien die Jungfrau mit Schlüsseln und fragte, ob er mitgehen wolle. Als er nun mit ihr vor dem Eingange stand, gingen sie zuerst vor eine große eiserne Thür und an zwei Hunden mit glühenden Zungen vorbei. In dem Schlosse aber lag nichts als Gold und Silber und die Jungfrau sagte zum Schäfer, er möge sich so viel hinnehmen, als er möchte. Da füllte er zuerst seinen großen Schäferranzen, dann nahm er den Schäferhut ab und wollte ihn füllen. Dabei ließ er die Lilie fallen und die Jungfrau rief dreimal, er solle das Beste nicht vergessen. Er achtete aber dessen nicht und ging ohne die Blume fort. Als er aus dem Schlosse war, schlug die Thür ihm fast die Hacken ab, da dachte er an die Blume, mit der er die Jungfrau hätte erlösen können, aber nun war es zu spät. – Ein anderer Schäfer sah einst in einer Klippe des Sachsensteins Kirche, Altäre und Prediger. – Auch ein Geigenspieler wollte einst das verwünschte Schloß auf dem Sachsenstein mit seinem Spiel erlösen.

Quellen: