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Jutta von Kittlitz & das Graue Männlein

Um ihre Person rankt sich eine der bedeutendsten mittelalterliche Sagen der Region.

Jutta von Kittlitz entstammte dem alteingesessenen Adelsgeschlecht derer von Kittlitz, das über Jahrhunderte die Geschichte der Stadt - als Besitzer des Schlosses, der Stadt und der Herrschaft Sprembergs insgesamt - entscheiden mitprägte. Den historischen Hintergrund für die Jutta-Sage stellt die Zeit des dritten Kreuzzuges (1189 - 1192) dar.

An diesem soll Seyfried von Loeben, ihr Verlobter teilgenommen und aus dem Heiligen Land einen Splitter vom Kreuz Jesu mitgebracht haben, der seitdem unter dem Altar der „Kreuzkirche“ zu Spremberg verborgen liegt. Jutta hatte die Jungfrau Maria darum gebeten, dass ihr Geliebter glücklich heimkehren möge. Seyfried von Loeben hatte das Graue Männlein als Boten auserkoren, seiner Geliebten die Nachricht zu überbringen, dass er in Bälde wohlbehalten vom Kreuzzug zurückkehren wird.

Nach Erfüllung des Wunsches löste Jutta das von ihr gegebene Versprechen ein, eine Kapelle auf dem Georgenberg errichten zu lassen. Das Geschlecht derer von Loeben war über Jahrhunderte Besitzer der Herrschaft über Saßleben und der angrenzenden Ländereien. Jutta von Kittlitz ehelichte alsbald ihren Geliebten Seyfried von Loeben und wurde somit eine vom Geschlecht derer von Loeben mit der Herrschaft über Saßleben und aller angrenzenden Besitzungen.

Quelle: Günter Kalliske, Die Calauer Schweiz, REGIA-CO-WORK, 2019