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Die weiße Rose im Magdalenenstift
Mitgeth. v. Hr. Dr. Löbe in Rasephas.
Von dem Magdalenenstifte in Altenburg geht die Sage, daß ein Erziehungsfräulein, welches an ihrem Platze in der Kirche eine weiße Rose finde, bald sterben müsse. Die Wahrheit dieser Sage1)) wird bezweifelt; wenigstens kann sie nicht sehr alt sein, denn erst die Herzogin Amalie stiftete 1830 ein Ehrenzeichen der vergoldeten Rose, welche Erziehungsfräuleins unter gewissen Bedingungen bei ihrem Abgange aus dem Stifte erhalten. Die weiße Rose soll also wohl darauf hindeuten, daß der Tod den Empfang des goldenen Ehrenzeichens unmöglich machen werde.
Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 369