<<< zurück | Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen - Band 1 | weiter >>>

Der gespenstige Winzer zu Loschwitz

Auf dem frühern Preißler’schen Weinberge am Dresdner Elbfußwege nach Loschwitz ging es in dem jetzt weggerissenen Gehöfte auch um. Ein alter Mann in der Tracht der Winzer von 1560, so alt war das Haus, kam oft um Mittag von der Seite wie vom Berge herab in den Hof, öffnete die auf denselben gehende Thüre zur Winzerstube, schaute hinein und verschwand dann wieder. Einer dort wohnenden Frau soll er auch in dem noch jetzt stehenden Kellerraum erschienen sein und ob er ihr gleich nichts that, erschrak sie so, daß sie die Rose bekam. Als das alte Haus weggerissen war, hat er sich nicht wieder sehen lassen.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874