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Bestrafter Fluch zu Dresden

  Weck S. 542.

Am Johannistage des Jahres 1579 hat ein Steuermann, David Bottig genannt, ein Schiff, das mit Sand beladen war und auf dem sich auch 31 Manns- und Weibspersonen befanden, durch einen unrechten Bogen der Dresdner Brücke stromabwärts fahren wollen, das Schiff hat sich also quer vor dem Pfeiler gelegt, und die Leute aussteigen wollen, er aber hat sie unter schrecklichen Fluchen und in aller Teufel Namen wieder in das Schiff zu treten genöthigt und ist alsdann vom Pfeiler abgestoßen, worauf das Schiff am Hintertheile geborsten und die Leute in’s Wasser gefallen und neun von ihnen ertrunken sind.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 92