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Der Mönch auf dem Frauenkirchhofe zu Dresden

  S. Weck S. 254. 
  Abgeb. b. Schäfer Bd. I. S. 111 etc.

Unter den Leichensteinen des alten Kirchhofs der Frauenkirche befand sich auch einer mit der Abbildung eines alten Klerikers von 1388, genannt der Mönchsstein, unter dem jener spukhafte Mönch gelegen haben mag, der noch in späterer Zeit in dem Garten des Palais des hochsel. Prinzen Max in der Ostraallee (in der Nähe des Vogelherds) und in dem sonst zur Johanniskirche gehörigen, jetzt säcularisirten und mit den Häusern des Johannisplatzes bebauten Kirchhofe, den Kopf unter dem Arme, herumgehen soll.

Ob er aber gleichbedeutend mit dem gespenstigen Leichenbitter bei dem Kirchenborn in der Altstadt Dresden, mit dem nachher zu erwähnenden Dresdner Mönche und dem bei dem Keller des ehemaligen Augustinerklosters allda mit einer Kanne unter dem Arme und einem Schlüsselbunde in der Hand sich zeigenden Mönch ist, weiß ich nicht.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 91