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Von den Goldbergwerken bei Stolberg

  S. Thüringen und der Harz Th. II. S. 250.

In dem alten Wahlenbuche1), von dem oben S. 489 schon die Rede war, heißt es über Stolberg also:

Wenn Du nach Stolberg am Harze kommst, so frage nach einem Berge, der heißt der Schieferberg. Gehe des Berges zur rechten Hand, im Grunde hin ans Wasser, so findest Du zwei Steinklüfte. In der einen ist ein Mönch eingehauen. Allda wirst Du ein Loch finden, darinnen ist gediegen Golderz, das Pfund hält 120 Fl., das ist mit altem Holze bedeckt. Von dannen suche weiter hinauf zur rechten Hand. Da kommt ein Bächlein hereingeflossen. Gehe an demselben ein gut Stück hinauf, so findest Du abermals 2 Steinklüfte und 2 eingehauene Mönche. Der eine weiset mit dem Finger darauf, da liegen Steine und Steinhaufen. Räume sie hinweg und Du findest Goldkörner, das Pfund 112 R. Dann gehe noch besser hinauf, so findest Du zwei große Bäume stehen, es sind Buchen. Zwischen denselben ist ein Stein mit einem eisernen Ringe, den hebe auf, so findest Du auch gediegene Goldkörner, das Pfund 112 R.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 499-500


1)
Wahlen nannte man früher die Goldsucher.