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Der Nachtjäger in der Lobendorfer Haide

  Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880

In der Lobendorfer Heide ist der Nachtjäger oft gehört worden, ja der alte Matschenz erzählt, dass als er in einer Sommernacht von Laasow nach Lobendorf durch die Heide mit Hammeln getrieben, sei von der Schäferei her, als er kaum ein Stück auf dem Wege gewesen, der Nachtjäger gekommen. Er erzählt, so etwas habe er in seinem Leben nie gesehen. Da seien Hunde, Pferde und Menschen gewesen, ein Geschrei, ein Gebelle und ein Gepfeife habe sich hören lassen, Peitschen hätten geknallt und Hörner wurden geblasen; das habe eine Viertelstunde gedauert, bis der Zug vorüber gewesen. Als die Schafe das Geschrei und Getobe gehört, seien sie alle in einen Haufen zusammengerannt, und hätten gar nicht von der Stelle gewollt.

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