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Die Rosen der Freimaurer in Luckau

  R. Scharnweber & O. Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933

In dem Garten der alten Loge in Luckau (am Markt hinter Winters Haus) schützte eine weiße Hand die Rosen vor dem Abpflücken. In dem Garten hatten die Freimaurer prächtige Lauben und Laubengänge von roten und weißen Rosen, in denen sie in der Johannisnacht saßen und allerlei Wesen trieben.

Nun wurden einmal ein paar Dienstmädchen von ihren Herren, die auch Freimaurer waren, nach der Loge geschickt, um etwas hinzutragen. Der Logenwächter fragte sie, ob sie sich einmal den Garten ansehen wollten. Sie dürften aber nichts abpflücken. Die Mädchen gingen in den Garten hinein und da sagte die eine, nachdem sie sich überall umgesehen hatte, wir wollen uns ein paar schöne Rosen abrechen und unter der Schürze versteckt mitnehmen.

Aber als sie nach den Blumen faßte, kam zwischen den Blättern eine Knochenhand mit weißem Handschuh darüber hervor und faßte nach ihren Fingern. Da bekamen die Mädchen einen großen Schreck und liefen eiligst aus dem Garten. Bald darauf geben sie ihren Dienst auf, weil sie Furcht hatten, es könnte ihnen etwas Schlimmes geschehen von den Freimaurern.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz