<<< zurück | Kapitel 4: Sagen der Lausitz – Kreuze | weiter >>>

Das steinerne Kreuz auf dem Markte zu Großhennersdorf

Vor vielen Jahren stand mitten auf dem Markte ein steinernes Kreuz, welches man später, als es auf dem Markte anfing im Wege zu sein, an die Seite setzte. An dieses Kreuz knüpft sich folgende Sage:

Im Jahre 1430, am ersten Weihnachtsfeiertage, als die Hussiten unter Wenzeslaus Liback Dewerbeczom Ostritz bedrohten, kam ein roher Haufe Hussiten nach Großhennersdorf, um zu rauben und zu plündern. Der Ort war aber durch die bedeutenden Truppenzüge usw. derart mitgenommen, dass sich die Großhennersdorfer in der Angst keinen Rat wussten, diese Plünderer zu befriedigen.

Da nun dieser wilde Haufen die Absicht durchblicken ließ, dass, im Falle man nicht reichlich gewährte, der Ort an verschiedenen Stellen in Brand gesetzt werden solle, ermannten sich die Einwohner, und ermutigt durch den Gedanken, Familie, Haus und Hof zu schützen, gingen sie von der Verteidigung zum Angriff über. Die Schar der Hussiten, etwa 30 an der Zahl, mussten den Gedanken dem Dorf zu schaden, mit dem Leben büßen.

Zur Erinnerung an die Rettung des Dorfes setzte man dieses Kreuz.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz