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Katzentanz um die Schützenstange

In der Nähe des grünen Teiches zu Assenede lag früher eine Weide, auf der die Vogelstange stand. Um die Stange tanzte jede Nacht eine Menge von Katzen.

Ein Bauer, der ein wenig zu tief ins Glas geschaut hatte, kam noch spät abends da vorbei und sah eine schöne Katze auf sich zukommen.

»Ei, schöne bunte Katze, wo gehtʼs denn hin?«, fragte er und lief der Katze nach bis unter die Schützenstange, wo er der Katzen eine Menge fand, die sogleich begannen, in großem Kreis herumzutanzen und zu singen:

Väterchen, Käterchen, das fragte mich, Ei, schöne bunte Katze, wohin trollst du dich?

Als der Tanz einige Zeit gedauert hatte, verschwanden die Katzen und es erschienen viele schön gekleidete Mädchen, die kostbare Speisen auf eine lange Tafel setzten und ihn einluden, mitzuessen. Das tat er auch, aber das Leckerste selbst schien ihm geschmacklos, denn es war kein Salz darin.

»Habt ihr nicht ein wenig Salz hier?«, fragte er, aber im selben Augenblick verschwand alles, Mädchen, Speisen und Tafel und er saß allein im Gras. Morgens fand er einen Kreis in den Rasen gebrannt, just da, wo die Katzen getanzt hatten.

Quellen: