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Wagen mit Katzen bespannt

Anno 1633 wurde zu Strasburg ein Junge aus Molzheim, nicht mehr als sechzehn Jahr alt, zum Tode verurteilt, weil er ein erwiesener Teufelskünstler war. Sein Lehrer in der Zauberkunst war ein Jesuit aus Molzheim gewesen, der nebst ihm noch viele andere Jungen verleitet hatte. Der Teufel war einmal zu ihm in die Schule gekommen in Gestalt eines ansehnlichen schwarzen Mannes und hatte ihm Geld verehrt. Dieser Junge konnte sich in allerlei Gestalten verwandeln; so hatte er einmal in Gestalt eines Raben sich einer Kuh auf den Rücken gesetzt und sie gebissen, bis sie starb.

Er nannte viele Pater Jesuiten, welche auch Teufelskünste getrieben und von denen noch zwei am Leben waren, der eine zu Brisach, der andere zu Schletstadt.

Von diesen und anderen Jesuiten brachte er Briefe nach Benfeld, welches dazumal gerade belagert war. Er fuhr nämlich damit durch die Luft auf einem mit sechs Katzen bespannten Wagen. Bei seinem Tod zeigte er große Reue und warnte alle Leute vor den Jesuiten, welche ihn in solch elenden Stand gebracht hatten.

Quellen: