<<< zurück | Sammlung bergmännischer Sagen | weiter >>>

Goldberg

Die Stadt Goldberg, an der Katzbach gelegen, soll ihren Namen davon erhalten haben, dass man in alten Zeiten, namentlich im 12. bis 13. Jahrhundert, daselbst sehr viel Gold in den Bergwerken fand. Darum sagte ein Sprichwort: »Die Goldberger begraben ihre Toten in lauter Gold«, weil zu der Zeit der Kirchhof auf dem Niklasberg der einzige Ort war, der nicht von Bergwerken unterminiert war.

Dadurch aber, dass Bergknappen von hier mit dem Liegnitzer Herzog in die Tartarenschlacht zogen und größtenteils in derselben das Leben verloren, geriet der Bergbau sehr ins Stocken. Im 14. Jahrhundert hob er sich wieder, bis er im 15. endlich wieder ganz aufhörte, man fand nichts mehr. Die Sage erzählt, die Bergknappen zu hätten einen Mönch erschlagen, der den zehnten von ihnen gefordert hatte. Vor seinem Tod aber habe dieser den ganzen schlesischen Bergbau verflucht und die Goldgruben mit einem geheimen Bann belegt, sodass sie keinen Ertrag mehr lieferten.

Quelle: Friedrich Wrubel, Sammlung bergmännischer Sagen, 1883