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Der Feuersegen zu Budissin

Eine wandernde Zigeunerfamilie, deren Angehörige fast alle von einer Krankheit befallen waren, kam Anfang des 17. Jahrhunderts nach Budissin. Während der Vater todkrank auf einer Steinbank am Tore lag, gingen Mutter und Kinder in der Stadt umher, um bei menschenfreundlichen Bürgern Obdach zu suchen. Ohne Erfolg kehrten sie zu dem vor Frost zitternden Kranken zurück. Da kam ein Mann vorüber, der in der Goschwitz wohnte. Der nahm sie bei sich auf und pflegte sie, bis sie alle wieder genesen waren und ihre Reise fortsetzen konnten. Als Zeichen seines Dankes sprach der Zigeuner den Feuersegen über das Haus aus. Als nun nach wenigen Jahren Wallensteins Truppen die Stadt durch Feuer zerstörten, blieb auch wirklich das Häuschen in der Goschwitz unversehrt. Trotzdem die Soldaten mehrmals Pechkränze anlegten, konnte das Dach nicht in Brand gebracht werden. 1840 wurde es wegen Baufälligkeit niedergerissen.

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