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Der feurige Hund zu Budissin

Am 2. November 1633 hatte Wallenstein die Stadt in Besitz genommen und den Obersten Goltz als Stadtkommandanten eingesetzt. Dieser plagte die armen Bewohner auf das schauerlichste, und als die Sachsen 1634 vor die Stadt rückten, um diese wieder zu erobern, steckten die Kaiserlichen die Vorstädte und verschiedene Häuser in Brand und raubten den Bewohnern ihr Eigentum. Als nun die Sachsen die Stadt brennen sahen, bewilligten sie dem Obersten Goltz freien Abzug; allein als derselbe zum Lauentor hinausritt, rief er im Umschauen höhnisch: „Hört ihr, wie die Hunde von Budissin heulen?“ Da rührte ihn auf einmal der Schlag, er stürzte vom Rosse herab und ward von den Hufen der Pferde zertretern. Seit dieser Zeit soll sich um Mitternacht zuweilen ein feuriger Hund in den Straßen sehen lassen und anzeigen, daß binnen drei Tagen ein Feuer in der Stadt ausbrechen werde.

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