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Der Schatz auf dem Proitschenberge - Fünfte Sage

Zur Zeit der Verfolgung der Juden hielten dieselben in der Höhle am Proitschenberge ihre Gottesdienste ab und gelobten, wenn sie sich mit ihren Vermögen nach Polen retten könnten, alljährlich an einem Tage an dieser Stelle eine reichliche Gabe zu verteilen. Ihr Wegzug mußte geglückt sein, denn als 400 Jahre später ein Budissiner Bürger die Höhle betrat, sah er sieben Männer in polnischer Judentracht um eine runde Tafel sitzen und in Goldstücken wühlen. Als er bestürzt zurückkehren wollte, rief einer der Männer ihm zu, er solle sich nicht fürchten, sie wollten ihm nicht Böses, sondern Gutes tun und jeden, den sie an diesem Tage hier treffen würden, mit Gold beschenken; er solle sich nur soviel nehmen, wie er wolle. Dies ließ er sich nicht zweimal sagen, steckte sich die Taschen voll und entfernte sich dankend. Von diesem Reichtum kaufte sich Gotthelf Arnst, so hieß der Bürger, den sogenannten Weinberg bei Budissin, den später ein gewisser Steinberger ausbaute.

Quelle: Wikisource