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König Wenzels Blutgericht auf dem Markte zu Budissin

Am 29. Mai 1405 empörten sich die Bürger von Budissin unter Führung der Tuchmacher gegen den Rat, den sie absetzten und an seine Stelle einen neuen erwählten. Der böhmische Landvogt auf dem Schlosse Ortenburg mühte sich vergebens, Ordnung zu halten. Als dann König Wenzel im Jahre 1409 mit seiner Gemahlin nach Budissin kam, hielt er ein strenges Gericht. Der alte Rat klagte den neuen an, worauf der neue Rat für schuldig befunden und samt den in Bautzen gleichfalls am Aufruhr beteiligten Personen zum Tode verurteilt wurde. Schon waren 13 Köpfe von den 100 Verurteilten gefallen, da schenkte König Wenzel auf Bitten seiner Gemahlin Sophie den übrigen das Leben. Aber in die Verbannung mußten sie wandern samt Weib und Kind. Vor dem Wassertroge des Budissiner Marktes befand sich noch lange Zeit der Stein, auf welchem diese Hinrichtungen stattfanden.

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