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Holzweiblein's Knäul

Es war einmal eine frau, die hatte sich die gunst des holzweibleins erworben und das holzweiblein gab ihr einen knaul zwirn zum geschenk. wickle davon, sprach das weiblein, so lange du willst, es wird nie aufhören; aber hüte dich wohl nachzuforschen, ob es ein ende habe. also hatte die frau ein knaul und strickte und strickte davon und es hörte nimmer auf. aber sie war eine gar neugierige frau und einstmals machte sie den knaul auf und guckte hinein, ob sie kein ende sehen würde. da sprang auf einmal das ende heraus und der knaul dauerte nur noch bis zu diesem ende, da hatte sie doch was für ihre neugierde.

Anmerkung: Ein märchen mit tifsinniger moral, in der wieder das holzweiblein gerade so erscheint wie anderweitig frau Holle, und die norddeutschen zwerge welche eben so mit einem nie endenden garnknäul begaben.

Quelle: Karl Haupt, Zwergsagen aus der Ober- und Niederlausitz, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung Göttingen, 1859