Burchard von Thüringen

Burchard († 3. August 908) war ein Graf der sorbischen Mark sowie Markgraf und Herzog der Thüringer an der Wende des 9. zum 10. Jahrhundert.

Seine familiäre Herkunft ist unklar; möglicherweise war er ein Nachkomme jenes Burchard, der laut einer Urkunde König Ludwigs des Deutschen aus dem Jahr 858 als Graf in Sachsen amtierte. Dieser Burchard dürfte mit jenem identisch gewesen sein, der 857 und 866 als Zeuge der Urkunden des Grabfeldgaugrafen Christian auftrat. Anhand des häufig auftretenden Leitnamens kann eine Herkunft der im thüringischen Raum auftretenden Burcharde von einem Burchardus comitem stabuli des Kaisers Karl dem Großen konstruiert, quellenmäßig aber nicht untermauert werden.

Burchard wurde 892 zum „Herzog der Thüringer“ in der sorbischen Mark ernannt, nachdem dort in diesem Jahr zuerst Poppo (Babenberger) und der ihm nur kurzzeitig nachfolgende Konrad der Ältere (Konradiner) abgesetzt worden waren. Wohl etwas später brachte er auch den Husitingau an sich. Er trat in der Folge in einigen Urkunden König Ludwigs des Kindes als Zeuge auf, darunter auch mit dem Titel „Markgraf der Thüringer“. Zusammen mit dem Bischof Rudolf von Würzburg und dem Badanachgaugrafen Egino fiel Burchard am 3. August 908 an der Spitze eines Heeres im Kampf gegen die in Thüringen eingefallenen Ungarn. Er hatte zwei Söhne, Burchard und Bardo, von denen einer mit dem späteren König Konrad I. verschwägert war und die beide 913 von dem Sachsenherzog Heinrich aus Thüringen vertrieben wurden.

Quelle: Wikipedia