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Mauern und Wälle auf dem Schlossberg

  Vetschau

Ein alter Handelsmann in Vetschau erzählt daas, als er noch klein gewesen, er einmal mit seiner Mutter in der Mittagsstunde an den Schlossberg bei Burg gekommen sei; da habe er auf dem Burgberge plötzlich Mauern und Wälle gesehen, welche er, so oft er auch früher an dem Burgberge vorbeigekommen, nie erblickt hatte. Er habe seine Mutter angestossen und gesagt: „Mein Gott, Mutter, sieh einmal dort die Mauern und Wälle“ Seine Mutter habe hingeblickt und gesagt: „Das ist das erste Mal, dass ich so etwas hier sehe.„ Darauf seien sie stehen geblieben, um sich Alles genau zu betrachten. Da habe es vom Kirchthurm in Burg Eins geschlagen und mit dem Schlage sei Alles verschwunden gewesen.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880