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Der Brunnen zu Lichtenhain

  Mündlich

Das Dorf Lichtenhain gehörte noch im 16. Jahrhundert zu der Grafschaft Ranis. Der dort regierende Graf wurde von einer Krankheit befallen, die kein Arzt heilen konnte. Ein Schäfer, der Leibeigener des Grafen war, hatte sich einer Sünde schuldig gemacht, die mit dem Tode bestraft wurde. Als er von der Krankheit des Grafen hörte, begab er sich zu ihm, that einen Fußfall und bat den Grafen, er solle ihn begnadigen, dann wolle er ihm auch von seiner Krankheit helfen. Der Graf willigte ein und der Schäfer zeigte ihm eine Quelle, die er ganz allein kannte, und befahl dem Grafen, daraus zu trinken, dann würde er wieder gesund werden. Der Graf folgte der Weisung des Hirten und wurde auch wirklich gesund. Er hielt sein Wort und gab den Hirten frei. Er ließ einen Brunnen graben und denselben mit einem Gewölbe umgeben. An diesem Gewölbe stehen der Schäfer und der Graf in Stein gehauen. mit der Jahreszahl 1571. Aus diesem Brunnen wird das berühmte Lichtenhainer Bier gebraut.

Quellen: