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Der Berggeist bei Etzdorf

Bei Etzdorf in der Nähe von Pößneck war auf einem Berg die Wohnung eines Berggeistes, eine sogenannte Gütelstätte. So oft die Einwohner von Eßdorf brauen wollten, borgten sie jedesmal von dem Berggeiste die Braupfanne und gaben sie dann wieder zurück mit einer Reihe Semmeln. Ein Schäfer war des Berggeistes Liebling. Wenn sich dieser an einen andern Ort vermiethete, so brachte ihn der Berggeist in der Nacht unsichtbar wieder nach Ezdorf, und als der Berggeist zulezt ganz aus der Gegend wegzog, übergab er ihm alle seine Schätze. Der Schäfer machte in dortiger Kirche eine Stiftung, nach welcher die Armen des Dorfes alljährlich jeder eine Reihe Semmeln erhielten. Ein Pfarrer wollte einmal diese Stiftung abschaffen, da wurde aber in der Nacht von unsichtbaren Händen alles in der Kirche ruiniert. Die Stiftung wurde deshalb aufrecht erhalten.

Quellen: