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Kloster Zella

  Mündlich

Auf dem nahen Heuberge hat ein Schloß gestanden, welches die Herren von Nitharteshusen bewohnten. Nachdem Neidhartshausen zum evangelischen Bekenntniß übergetreten, haben sie sich auf die nahe katholische Zella zurückgezogen. Einer von diesen Herren hatte eine Tochter, welche sich mit einem Herrn von dem eine halbe Stunde entfernt gelegenen Schlosse Fischberg vergangen hatte. Als es der Alte erfuhr, hat er sie in das Burgverließ werfen und elendiglich umkommen. lassen. Der Ritter hat aber später keine Ruhe mehr gehabt, und als er eines Morgens im Hochsommer zum Fenster heraussah, hat er an dem Orte, wo die Zella jezt steht, Schnee liegen sehen. Er hat darin einen Wink Gottes gesehen und ein Kloster dort gebaut. Ein Theil von Neidhartshausen hat bis jezt noch den Namen „Rittersberg„.

Das Fräulein soll sich noch alle sieben Jahre in einer weißen Gestalt zeigen, mit dem Gewimmer eines Kindes begleitet.

Quellen: