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Die Nixe der Ilm - 1. Sage

  Nr. 293–296 schriftl. Mittheil. von Herrn K. Aue in Weimar

Eines Tages ging ein Mägdlein mit einigen Erwachsenen nach dem Luftschlosse Belvedere. Sie nahmen den Weg durch Tuck's Garten, wie der Theil des Parkes heisst. Als sie in die Nähe der Brücke kamen, welche die rothe oder Schafbrücke genannt wird, sah das Kind eine wunderschöne Jungfrau in weissem Kleide und mit langen gelben Locken am südlichen Ufer hin und her gehen. Bebend verkündete es die Erscheinung den Begleitern, die aber nichts sahen und das Kind verlachten. Sie gingen der Brücke näher und als sie dieselbe betraten, verschwand die Erscheinung vor den Augen des Kindes.

Nicht weit von der genannten Brücke bildet der Fluss eine Krümmung und ist dort sehr tief. Nach der Sage der Leute befindet sich tief unten das unsichtbare Schloss der Ilmnixe und ein grosser Kessel voll Goldes liegt dort gleichfalls verborgen.

Quellen: