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Der Schäfer und der Kaiser

  Behrens Hercynia curiosa S. 151 .
  Gottschalk Ritterburgen u. Bergschlösser II, 240 f.
  3. G. Büsching Volkssagen S. 334 .
  Ludloff thür. Sagen u. Volksmärchen. Sondershausen 1822. S. 236.

Einst pfiff ein Schäfer auf dem Kyffhäuser ein Liedchen. Das gefiel dem Kaiser so wohl, dass er den Schäfer durch einen Zwerg zu sich rufen und ihm aus Dankbarkeit von seinen reichen Schässen, die in dem Berge vergraben sind, viel Gold geben liess. Dabei fragte er den Schäfer, ob die Raben noch um den Berg flögen, und da dieser die Frage bejahte, sprach der Kaiser: „nun muss ich hier noch hundert Jahre schlafen.“

Die Landleute in der Gegend sagen: „So lange die Raben den Kaiserfriedrichsthurm umflattern, so lange ist Kaiser Friedrich noch im Innern des Berges und baizt mit dem Falken; sobald aber diese Vögel wegbleiben, ist er erlöst und nicht mehr in dem Berge, sondern die Verwünschung hat ihr Ende erreicht und der Kaiser ist nun im Himmelssaale.“

Quellen: