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Erscheinungen in der Gegend von Schwarza zwischen Rudolstadt und Saalfeld

  Hahn Geschichte von Gera. Gera 1855. S. 78.
  Thuringia. 1842. S. 634.

In der Gegend von Schwarza zwischen Rudolstadt und Saalfeld am rechten Ufer der Saale wussten noch vor wenigen Jahren die Leute zu erzählen, dass zu gewisser Jahreszeit um Mitternacht ganze Züge von Reitern ohne Kopf längs der Saale und Schwarza auf und nieder jagten.

Auch erzählt man, dass im Jahre 1811 am Weihnachtsfeste früh nach 9 Uhr der Wachtposten auf dem Schlosse zu Rudolstadt in der Richtung nach Saalfeld zu den Anmarsch von fremden Truppen erblickte. Auf erstattete Anzeige wurde dasselbe auch vom Schlosse selbst genau wahrgenommen und obgleich man sich die Erscheinung eines so unerwarteten fremden Heeres nicht erklären konnte, so fand man es doch der Ordnung gemäss, dem fremden Heere entgegen zu gehen. Verschiedene Herrn vom Hofe zogen daher, begleitet von einem mehr oder minder grossen Publikum, dem Truppenzuge entgegen. Auf der Kunststrasse sahen sie deutlich die Waffengattung, sie erkannten Würtemberger und Franzosen, doch unglaublich ist es, aber wahr an der Brücke, welche am andern Ende die Strasse von Saalfeld und Stadt Ilm scheidet, verschwand der ganze Zug in Nichts.

Quellen: