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Der Krieg um den Salzfluss

  Tacit. annall. XIII, 57.

Zwischen den Hermunduren und Chatten brach ein heftiger Krieg aus über den Besitz eines salzreichen Flusses, der zwischen beiden Völkern dahin strömte. Denn die Germanen hatten den Glauben, dass eine solche Gegend dem Himmel nahe liege und die Gebete der Menschen von den Göttern nirgend besser gehört würden. Durch die Gnade der Götter komme in diesem Flusse und in diesen Wäldern das Salz hervor, nicht wie bei anderen Völkern, dass durch Austreten des Meeres das Salzwasser trockne, sondern dass es auf eine Schicht brennender Baumstämme gegossen werde. So gehe aus der Vermischung zweier entgegengesetzter Urstoffe, des Wassers und Feuers, das Salz hervor. Den Hermunduren schlug der Krieg günstig aus, den Chatten aber war er verderblich, und die Sieger opferten nach einem Gelübde alle gefangenen Männer und erbeuteten Pferde dem Kriegsgotte und dem Wotan.

Quellen: