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Der Jude Teyle zu Brandenburg

  S. Heffter, Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg. Potsdam 1840. in 8°. S. 293

Um das Jahr 1514 hat eine Jude, Namens Teyle, in der Altstadt Brandenburg mit einer geweihten Hostie Unfug getrieben, sie mit Schmäh- und Lästerworten verhöhnt und mit seinen unheiligen Händen betastet. Um solches wieder gut zu machen und den Zorn Gottes zu beschwichtigen, hat der Magistrat an der Stelle, wo diese Entweihung geschehen, zum Seelenheile aller Guten und zum Lobe Gottes und seiner Mutter Maria eine neue Capelle bauen lassen; dieselbe ist zwar nicht mehr vorhanden, hat aber vermuthlich der Capellenstraße ihren Namen gegeben.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 85