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Seidenberg

  N. L. Mag. 1833 S. 35. 
  Kloß, Nachrichten von Seidenberg S. 115. 
  Leske S. 410. 
  Preusker II. S. 175.

Auf dem Burgberge bei Seidenberg hat vor Alters eine Burg gestanden, die nach der böhmischen Seite zu von der Natur stark befestigt gewesen; denn noch jetzt sind die Ausgänge sehr steil und so eng, daß nur eine Person einzeln hinauf gehen kann. Oben sind zwei Hügel mit den übermoosten Resten der Burg und einer hohlklingenden Stelle, wo der Sage nach ein Schatz liegen soll. Derselbe wird von einem schwarzen Pudel mit feurigen Augen bewacht und Jakob Böhme, der dort geboren ist, soll ihn gesehen haben.

Anmerkungen: In ganz frühen Zeiten mag es ein heidnischer Opferplatz gewesen sein, weshalb die Bewohner nach altem Herkommen ihn an Ostern und Pfingsten massenweise besuchen. Der alte Name Syden wird von ssud, Gericht, oder von siten, serb. klein, abgeleitet.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862