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Löben

  Gauhen I. 924

Die Herren, Freiherren und Grafen v. Löben führen in ihrem Wappen ein Schachbrett und eine Mohrin. Sie erhielten dieses Schild auf folgende Weise. Im Jahre 723 spielte Daniel Lost, ein deutscher Kriegsmann, der in den Kämpfen gegen die Ungläubigen gefangen worden war, mit einer afrikanischen Königin Schach um seinen Kopf, den er gegen eine große Summe Geldes eingesetzt hatte, und gewann. Die Königin machte ihn hierauf zu ihrem Feldherrn gegen den Sultan von Aegypten, den er besiegte und gefangen nahm, und weil er überall in ihrem Dienste unerschroden sein Leben auf's Spiel gesegt hatte, legte sie ihm den Namen „Leben“ bei und genehmigte, daß er ihr Bildniß nebst einer Krone und einem Schachbrett in seinem Wappen führen durfte.

Eine andere Nachricht sagt: Zur Zeit des constantinopolischen Königs Romanus Argyrus um's Jahr 733 ließ Daniel von Löben unter dem Könige Cambyses und seiner Gemahlin Pelusa in Afrika sich wider die Saracenen gebrauchen. Durch seine Tapferkeit stieg er bis zum Feldobersten, verrichtete viel rühmliche Thaten, wurde zum Ritter des löblichen uralten Ordens vom rothen und weißen Bande geschlagen und erhielt zum ewigen Zeichen und Gedächtniß eine Mohrenkönigin mit einem Halsgeschmeide und goldenen Armbändern.

Anmerkungen Die Schildlage der Lynar ist enthalten in der Sage vom Schlangenkönig zu Lübbenau Th. I. No. 82.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862