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Vorboten der Belagerung von Budissin

  Frenzel, hist. nat. II. 697. III. 1543. msc.

Kurz vorher, ehe Anno 1639 die Stadt Budissin die harte schwedische Belagerung erlitten, sind von vielen Leuten wunderliche und erschreckliche Feuerzeichen gesehen worden. Auf dem Schlosse hat man ein entsetzliches Knallen wie von fallenden Mauern und Steinen, Klirren wie von schleppenden Ketten, Rumpeln wie von fahrenden Lastwagen und über die Schloßbrücke sprengenden Reitern gehört. Auf der Schloßgasse sind Gespenster erschienen und schaurige Klagetöne gehört worden. Unter dem Schlosse vor dem Gerberthore sind drei Männer mit wunderbarer Kleidung gesehen worden. Alle Hunde haben sich zusammen geschaart und besonders den 17. Oktober früh um 8 Uhr bei dem Schulgraben ein jämmerliches Geheul angestimmt. Tags darauf, am 18. Oktober, kamen die Schweden unter Wanke und besetzten die Stadt.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862