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Die Schloßjungfer vom Hohenstein

Die Schloßjungfer vom Hohenstein zeigte sich alle sieben Jahre und sah quittengelb aus, hatte aber graue Zähne. Hinter dem Hohenstein nach Stolberg zu auf der Thiergärtnerwiese ist ein runder Platz, der auch gelb sein soll und der Jungfernkranz heißt und in dessen Mitte eine Eiche stehen soll. Darauf wuchs nichts und auf diesem Platze tanzte die Jungfrau alte sieben Jahre. Andere sagen, sie wäre alle Mittage auf dem kreisförmigen Platze im Kreise herumgegangen. Sie umkreiste aber nicht nur jene Eiche, sondern hat sich noch an verschiedenen andern Orten sehen lassen und ihr Geld anbringen wollen. Denn als der Hohenstein zerstört ist, soll sie sich mit ihren Schätzen in den Burgbrunnen gestürzt haben.

Einst brach ein Maurer Steine auf dem Hohenstein. Da sank ein Gewölbe ein und die Schlüssel der Schloßjungfer blitzten ihm daraus entgegen wie Silber.

Vor einigen Jahren sah sie Herr von B. auf dem Hohenstein mit glänzendem, silberdurchwebtem Kleide.

Zwölf Männer wollten einst den Schatz der Schloßjungfer heben, aber vergebens. Ihnen erschien ein großer schwarzer Hund mit glühender Zunge, fragte, was sie da wollten, und verscheuchte sie.

Rosse duldet es nicht auf dem Hohenstein.

Das Dörfchen Osterode unter dem Hohenstein, zwischen Neustadt und Ilfeld, soll von der Schloßjungfrau seine Kirchenglocken empfangen haben.

Quellen: