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Das Salzwerk Juliushall
Auf Bartholomäitag ist früher, als das Salzwerk Juliushall noch im Gange war, in Harzeburg immer Spendebrot an die Armen ausgetheilt, als das aber einmal versäumt wurde, da ist die Seele (Soole) in Juliushall ausgeblieben. Da haben sie geläutet und Kirche gehalten wie gewöhnlich, und Spendebrot an die Armen ausgetheilt, und da kommt meine liebe Seele wieder an. Wenn sie das Salz im Preise erhöht haben, so ist die Seele gleich ganz ausgeblieben. Und wenn sie in frühern Jahren das Salzwerk haben ganz still stehen lassen, so hat sich in Juliushall ein Geist gezeigt, darum, daß das Salz von Juliushall den armen Leuten gar werth gewesen ist, denn es ist zwar grobkörniger gewesen als anderes Salz, hat aber besser gesalzen. Und da hat der Geist von Juliushall so lange gespukt, bis sie das Salzwerk haben müssen wieder aufnehmen, und dann ist bei allen armen Leuten große Freude gewesen.
Quellen:
- Sagen des Ober-Harzes und der Gegend von Harzburg und Goslar bis zur Grafschaft Hohenstein und bis Nordhausen, gesammelt und mit Anmerkungen herausgegeben von Dr. Heinrich Pröhle., 1853, Brockhaus Leipzig;