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Murawa mit dem Säbel vertrieben

  Gulben

Zu einem Fleischer kam die Murawa sehr häufig des Nachts und quälte ihn. Als er einmal einen Soldaten bei sich beherbergen musste, wies er diesem sein Bett an. Der Soldat legte sich ruhig hin, hatte aber seinen Säbel an der Seite liegen, weil ihm der Fleischer von der Murawa erzählt hatte. Dieselbe stellte sich auch richtig in der Nacht ein.

Der Soldat ergriff sogleich seinen Säbel, als er sie erblickte und schlug nach ihr. Der Hieb fuhr auch mitten durch den Leib derselben, verletzte sie aber nicht. Seit der Zeit ist jedoch die Murawa nicht mehr in das Haus des Fleischers gekommen.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880