<<< zurück | Deutsche Sagen - Band 2 | weiter >>>

Der Croppenstädter Vorrath

Das Wahrzeichen des Städtchens Croppenstedt, im alten niedersächsischen Hartingau gelegen, ist ein großer silberner Becher, der Croppenstedter Vorrath genannt, und wird auf dem dortigen Rathhause aufbewahrt. Man sieht in erhabener Arbeit dreizehn Wiegen und eine Wanne, worin vierzehn Kinder liegen, sauber abgebildet.

Eine lateinische Inschrift besagt in gedrängten Zeilen, was das Volk in der Gegend umständlicher zu erzählen weiß: es lebte vorzeiten ein Kuhhirte an dem Ort, dem in einem Jahre von zwölf Frauen vierzehn Knaben geboren wurden. Die Mütter hatten sich aber nur auf dreizehn Wiegen geschickt, und das vierzehnte Kind mußte, weil sie nicht ausreichten, in eine Wanne oder Mulde gelegt werden.

Quellen: