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Wittekinds Flucht
Mündlich vom Freiherrn Hans von Hammerstein zu Equord mitgetheilt.
Wittekind wurde, wie noch jetzt ein jeder in der dortigen Gegend weiß, zu Engter von den Franken geschlagen (783) und viele blieben dort auf dem Wittenfelde todt liegen. Flüchtend zog er gegen Ellerbruch; als nun alles, mit Weib und Kind, an den Furth kam und sich drängte, mochte eine alte Frau nicht weiter gehen.
Weil sie aber dem Feinde nicht in die Hände fallen sollte: so wurde sie von den Sachsen lebendig in einen Sandhügel bei Bellmanns Kamp begraben; dabei sprachen sie: „krup under, krup under1), de Welt is di gramm, du kannst den Rappel2) nich mer folgen.“
Spuk hat mancher hier gesehen, mancher auch nicht; aber über das weiße Feld geht doch niemand gern bei Nacht. Die Meisten wissen aus alter Zeit her, daß in lärmendem Zuge die Heere mit blanken Spießen dort ziehen. Als daher vor einigen Jahren Völker wirklich darüber zogen, gerieth die ganze Gegend in Schrecken, und glaubte fliehen zu müssen.
Quellen:
- Brüder Grimm, Deutsche Sagen, Band 2, S. 380, 1818