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Eppela Gaila

  Beschreibung des Fichtelbergs. Lpz. 1716. S. 149.
  Edward Brown sonderbare Reisen S. 67.
  E. M. Arndt Bruchst. einer Reise von Baireuth nach Wien im Sommer 1798. Leipz. 1801. 8. S. 27. 28. 96.
  Eppelein von Gailingen, ein Schauspiel von Hansing. Leipz. 1795. 8.

Vor nicht lang sangen die nürnberger Gassenbuben noch diesen alten Reim:

Eppela Gaila von Dramaus
reit allzeit zum vierzehnt aus;

und:

Da reit der Nürnberger Feind aus
Eppela Gaila von Dramaus.

In alten Zeiten wohnte im Baireuthischen bei Drameysel (einem kleinen, nach Muggendorf eingepfarrten Dörfchen) Eppelin von Gailing, ein kühner Ritter, der raubte und heerte dort herum und sonderlich aufgesessen war er den Nürnbergern, denen schadete er, wo er mochte. Er verstand aber das Zaubern und zumal so hatt’ er ein Rößlein, das konnte wohl reiten und traben, damit setzte er in hohen Sprüngen über Felsen und Risse und sprengte es über den Fluß Wiesent, ohne das Wasser zu rühren, und über Heuwagen auf der Wiese ritt er, daß seines Rosses Huf kein Hälmlein verletzte.

Zu Gailenreuth lag sein Hauptsitz, aber rings herum hatte er noch andere seiner Burgen und im Nu wie der Wind flog er von einer zur andern. Von einer Bergseite war er flugs an der gegenüber stehenden und ritt oftmals nach Sanct Lorenz in Muggendorf. Zu Nürnberg hielten ihn weder Burgmauern auf, noch der breite Stadtgraben und viel ander Abentheuer hat er ausgeübt. Endlich aber fingen ihn die Nürnberger und zu Neumarkt ward er mit seinen Helfershelfern an den Galgen gehängt. In der nürnberger Burg stehen noch seine Waffen zur Schau und an der Mauer ist noch die Spur vom Huf seines Pferdes zu sehen, die sich eingedrückt hatte, als er darüber sprang. 1)

Quellen:


1)
Anmerkung Sagenwiki: Weitere Infos zu Eppelein von Gailingen bei Wikipedia