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Die Camenzer Nasen
Abendzeitung 1821. Nr. 63.
Als zu Anfange des 30jährigen Krieges die Stadt Camenz, welche zu den Anhängern des Böhmenkönigs Friedrichs V. von der Pfalz1) gehörte, von der Armee des Kurfürsten Johann Georg (1620) bedroht ward, schickte dieselbe, da auch die in ihr liegenden Mannsfeldischen Söldner nicht fechten wollten, Gesandte an den Kurfürsten, welche Gnade für die Stadt erflehen sollten.
Wie nun derselbe die Abgeordneten zukommen sah, sagte er lächelnd: „ha, ha! die haben’s gerochen!“ Dieses wurde sodann sprichwörtlich, so daß man von dem, welcher eine Unannehmlichkeit im Voraus sieht, und sie abzuwenden bemüht ist, sagte: der hat eine Camenzer Nase.2)
Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 283
Wenn sie wider die Feinde ziehn, man heißt sie Wendehütte;
Die Sittischen kennen wir wol mit jren grauen Hütten,
Wenn sie wider die Feinde ziehn, tragen sie ein frisch Gemütte;
Die Baudisser kennen wir wol mit jrem bösen Biere,
Wenn sie wider die Feinde ziehn, so haben sie kein gut Geziere;
Die Laubener kennen wir wol mit jren schwarzen Bärthen,
Wenn sie wider die Feinde ziehn, wie gern sie wieder kehrten;
Die Camitzer kennen wir wol mit jren rothen Stiefeln,
Wenn sie wider die Feinde ziehn, so wollen sie sich mit ihn kiffeln;
Die Lobischen kennen wir wol, sie liegen vor der Heiden,
Wenn sie wider die Feinde ziehn, wollen sie sich mit jn scheiden.\\