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Der wilde Jäger bei Löbau

  Nr. I. Mitgetheilt von Julius Schanz. 
  Nr. II. Bei Gräve S. 109.

I.

Ein Mann ging in einer stürmischen Nacht von Löbau nach Lawalde. Plötzlich hörte Wind und Regen auf und der wilde Jäger mit Hörnerschall und Hundebellen sauste über ihn dahin. Der Mann warf sich aber schnell mit dem Gesichte zu Boden, indem er der Sage eingedenk war, daß, wer den wilden Jäger gesehen, über ein Jahr todt sei, und entging so der drohenden Gefährdung.

II.

Als ein anderes Mal im Spätherbst der Pan Dietrich seinen Umgang auf dem Löbauer Berge hielt, und über einen von Bernstadt kommenden Fuhrmann durch die Luft wegrasaunte, stürzte dem armen Mann ein Pferd nieder, und das andere erlahmte, so daß er den Morgen erwarten mußte, wo ihm erst Hülfe wurde.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 191