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Der Propst des Klosters Ebersgrün

  S. Eisel Nr. 206. 
  Metrisch bearb. v. Hager H. I. S. 31 sq.

In der Kirche von Ebersgrün ist es um Mitternacht angeblich nicht recht geheuer, denn daselbst geht der Propst des alten Klosters, welcher kurz vor der Einführung der Reformation an jenem Orte mit den Schätzen des Klosters und der Kirche entfloh und, man weiß nicht wie und wo, um’s Leben kam, um.

Er läßt sich in seiner Ordenstracht ganz wie er im Leben anzuschauen war, sehen, nur trägt er schwere Hucken in den Händen und auf dem Rücken und scheint den Wunsch aussprechen zu wollen, daß ihm irgend Jemand seine schwere Bürde abnehmen möge.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 46