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Ein Traum verkündet Freibergs Befreiung von den Schweden

  Lehmann, Obererzgebirg. Schauplatz. S. 793.

Im Jahre 1642 lebte in Elterlein eine feine andächtige Jungfer von 24 Jahren, Margarethe, Christoph Landrocks Tochter, welche sich vor den schwedischen Einfällen sehr fürchtete und daher herzlich für sich und die belagerte Stadt Freiberg betete.

Am Neujahr 1643 stand sie vom Schlaf auf, war gar freudig und sprach: „O nun bekommen die Schweden die Stadt Freiberg nicht, heute sahe ich im Traume, daß zwar der Torstensohn die Stadt an einer hatte, aber es kam ein vornehmer Reiter mit einem bloßen Schwerte geritten, der hieb die Kette mit einem Streich entzwei, daß der Torstensohn mit der halben Kette zurückfiel, darüber seine Soldaten erschracken und ausrissen.“

Nach 7 Wochen ging der Traum aus und der Feind mußte abziehen.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 226