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Das Wahrzeichen der Stadt Strehla

Vor alters pflegten die Handwerksburschen, wenn sie über die Stadtzeichen der von ihnen durchwanderten Länder Rede und Ant­wort geben sollten, gefragt zu werden: »Wo predigt der Pfarrer aus einem Topf?«

Und sie mussten erwidern: »In Strehla

Dort hatte nämlich im Jahre 1565 ein Töpfer und Bildschnitzer mit Namen Melchior Tatze angeblich als Buße für einen verübten Ehebruch, eine tönerne Kanzel gefertigt, deren einzelne Kacheln er mit schönen Reliefs, die größtenteils der biblischen Geschichte entnommen waren, verzierte und auf denen er nach damaliger Sitte die Gewänder der dargestellten Personen mit glänzenden Farben ausmalte.

Quelle: Oskar Ebermann, Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten, Verlag Hegel & Schade, Leipzig