Der dreibeinige Hase zu Werben

  Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche 

In Werben spielten einmal drei Kinder auf dem Felde. Da sagte eins von ihnen: „Wir möchten doch mal sehen, wie das Hängen ist.“ Eins von den Kindern meinte: „Ihr könnt mich an einen Baum aufhängen. Schneidet mich nur zur rechten Zeit ab, dann werde ich Euch hernach erzählen, wie das Hängen war.“ Den Kindern gefiel der Vorschlag. Kaum hatten sie den Jungen aufgehängt, so sprang ein dreibeiniger Hase vor ihnen her. Als die Kinder den Hasen sahen; wollten sie ihn greifen. Sie liefen ihm nach, aber der Hase war auf einmal verschwunden. Nun eilten sie zu dem Baum zurück, an welchem der Junge hing, aber der Junge war tot. Der Hase war niemand anders gewesen als der Teufel, welcher die Kinder versucht hatte.

Quellen:

• Der Spreewald, E.Kühn's Verlag Cottbus, 1889, S. 124-125;