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Der lange Mann bei Köln

Bei Köln liegen zwei Dörfer, deren eines Burg, das andere Rode heißt. Diese bildeten im 13. Jahrhundert eine Pfarre. Der Pastor derselben wollte um Pfingsten einmal am frühen Morgen von Burg nach Rode gehen, musste aber auf dem Weg durch einen Wald. Beim Eintritt in denselben fasste ihn eine bis dahin noch nie empfundene Angst, sodass die Haare auf seinem Kopf sich in die Höhe richteten. Das war auch nicht zu verwundern, denn kaum hatte er einige Schritte getan, als er einen langen Mann von überaus hässlichem Ansehen an einen der Bäume gelehnt erblickte. Je länger der Pfarrer auf die Gestalt sah, desto riesiger wuchs sie empor, bis dass sie die höchsten Bäume überragte. Zugleich erhob sich um den Mann herum ein schrecklicher Wirbelwind und dieser verfolgte den Pfarrer, der außer sich, so schnell er konnte, nach Rode zulief. Er verließ ihn auch nicht eher, bis er das Dorf erreicht hatte.

Quellen: